Ein Irrtum kann so schön sein – Umzug in eine Senioreneinrichtung

SWeniorin Tibus Residenz
Margit Schunck, Bewohnerin, 89 Jahre alt

Es wurde Zeit, in eine beschützende Senioreneinrichtung zu wechseln. Der Verstand riet dringend dazu, das Herz meinte: Nein. Man könne doch sicher noch eine Weile allein für sich sorgen. Der Verstand, oder besser die Vernunft, siegte. Gesagt, getan. Nur wenige Wochen später zog ich in die Tibus-Residenz. Ganz nüchtern stellte ich vorher zusammen, worauf ich nun alles werde verzichten müssen. Vieles geht schon länger nicht mehr. Schöne Fahrradtouren, Reisen mit dem Auto, lange Wanderungen, Studien im Alter und andere sehr lieb gewordene Gewohnheiten. Nun also würden andere folgen müssen. Anregungen aller Art kann ich wohl vergessen. Aber es blieben ja Fernsehen, Computerspiele und viele Lesestunden.

Welch´ ein Irrtum!!

Völlig überrascht geriet ich in einen Strudel kultureller Anregungen von hoher Qualität. Begeistert nahm ich an allem, was in der Senioreneinrichtung angeboten wird, teil. Konzerte, Vorträge, Literaturkreis, Tagestouren und auch zwei längere Reisen im Jahr, Sprachkurs, Wassergymnastik, Entspannungsübungen, Lesen lassen und immer wieder Überraschungsveranstaltungen. Vor meiner Tibuszeit fürchtete ich mich, bei Dunkelheit noch aus dem Haus zu gehen. Jetzt ist das kein Problem mehr. Brauche ich ja gar nicht. Nur wenige Schritte zum Aufzug und schon erreicht man den Veranstaltungssaal. Mein Kalender füllte sich mit Terminen wie nie vorher. https://senioren-muenster.de/veranstaltungen-fuer-senioren-november-2016/

Konzert in Senioreneinrichtung

Natürlich war das auf die Dauer nicht machbar. Inzwischen haben meine Wochen eine feste Struktur. Ich bin gern in der Redaktionsrunde, liebe es,  Artikel zu schreiben, suche mir bei den anderen Veranstaltungen nur das aus, was mich ganz besonders interessiert und bin glücklich, nur kurze Wege in die Innenstadt zu haben, wenn ich dringend etwas gebrauche. Gern gehe ich dann wieder zurück in mein ruhiges schönes Zimmer.

Feste Termine in der Senioreneinrichtung

Zu den wöchentlich wiederkehrenden Angeboten gehört für viele Bewohner das Gedächtnistraining bei Frau Waleczek am Mittwoch. Es ist sehr beliebt. Auch bei mir. Jedes Mal erleben wir dann neue interessante Einblicke in Literatur, Politik und Poesie, lernen bekannte Persönlichkeiten kennen und können nicht genug über unsere Gedächtnistrainerin staunen, die immer wieder aus allen Bereichen Übungen für unsere grauen Zellen erfindet, und das seit Jahren. Sie erfreut an diesem Tag fünf Gruppen. Ich gehöre zu den letzten Teilnehmern um 16:30 Uhr. Wen würde es wundern, wenn sie nun doch sehr müde und abgespannt diese Stunde zu Ende brächte. Weit gefehlt. Spritzig, eloquent und fröhlich agiert sie auch in unserer späten Gruppe.

Gedächtnistraining in der Senioreneinrichtung

In den folgenden Tagen werden mittags an verschiedenen Tischen immer mal wieder die Aufgaben besprochen, die wir bis zum nächsten Mittwoch lösen können. Also hat diese Stunde nachhaltige Wirkung. Darauf wird heute ja sehr viel Wert gelegt. Es gibt aber noch mehr Nachhaltigkeit. Weil ich so viel Freude an dem Gedächtnistraining habe, schwärmte ich meiner Tochter dauernd davon vor. Sie war 40 Jahre im Schuldienst und ist nun pensioniert. Darum machte ich ihr den Vorschlag Gedächtnistrainerin zu werden. Das war gut. Sie machte die Prüfung und konnte sofort hier in Münster mit ihrem Training beginnen. Darüber hinaus gab sie ein Buch heraus, das auf sehr lustige Weise Anregung zum Stärken unserer grauen Gehirnzellen gibt.http://senioren-muenster.de/frische-brise-im-kopf/
Mehr Nachhaltigkeit kann ein Irrtum kaum bringen.
Margit Schunck

Reise der Senioreneinrichtung
Reise an den Rhein
Schwimmen in Senioreneinrichtung
Bewegungsbad in der Residenz

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